Die Frage nach angemessenem Wohnraum für ihre besonderen Lebenslagen treibt zunehmend mehr Menschen um, gerade aber Junge und Alte, für die bisher relativ wenig getan würde. Gerade angesichts einer grassierenden Pflegemisere und massiv drohender Altersarmut auf der einen und grassierender Wohnungsnot von Studenten und Azubis auf der anderen Seite. Hier vernünftige Modelle anzubieten oder zumindest in einem Überblick kompetent präsentieren zu können, dürfte für erheblichen Zuspruch seitens der Bürger/innen sorgen.

Für beide Gruppen lassen sich aber oft auch Wohnmodelle als Kombinationen finden, die durchaus sinnvoll vernetzt werden könnten.

Welche Fragen stellen sich vor Ort?

  • Welche Wohnformen gibt es, was für Modellvorstellungen sind anderswo schon ausprobiert worden. Wie weit tragen sie dazu bei, Wohnen im Alter eigenverantwortlich, aber bezahlbar zu gestalten.
  • Welche Fördermöglichkeiten und/oder staatl. Unterstützung gibt es.
  • Wie kann Eigenverantwortung unterstützt werden (Bsp Alters-WG)
  • Bestandsaufnahme der derzeitigen Arbeit der Verwaltungen zu dem Thema
  • Führt das Konzept Mehrgenerationenhaus hier weiter und/oder sind die bisher in FFB realisierten Modelle hier eine Hilfe?

Wohnmodell Wohnen gegen Hilfe

Projekte zum Thema „Wohnen gegen Hilfe“ gibt es bereits relativ viele in der BRD. Grundgedanke ist der, dass in vielen Wohnungen Senioren leben, die ihr Umfeld nicht verlassen möchten, aber wegen Auszug der Kinder und/oder Ableben des Lebenspartners eigentlich ungenutzter Raum vorhanden ist. Zugleich sind diese Bewohner oft aber auch kleine Hilfen im täglichen Leben angewiesen (hier geht es aber nicht um Pflege im medizinischen Sinn,sondern um Handreichungen wie Einkauf, Botengänge oder Putzhilfen). Letztlich kann dieselbe Ausgangslage aber auch Alleinerziehende, Vermögende mit viel Platz und Geld aber wenig Zeit oder ganz andere Konstellationen betreffen.

Bisher wurden solche Konzepte hauptsächlich als Instrument genutzt, studentischer Wohnungsnot in Ballungszentren zu begegnen.Der zukünftige Mieter garantiert einfache Hilfsleistungen im Gegenzug für kostenlosen oder ermäßigten Wohnraum. Problematisch dabei ist aber, dass die Vorstellungen über Art und Umfang der Hilfeleistungen einerseits und Eigenständigkleit und Lebensfreiheit der Untermieter sich manchmal schwer vereinbaren lassen. Es hat sich daher bewährt, hier eine unabhängige Vermittlerstelle einzuschalten, um hier lauernde Missverständnisse bereits im Vorfeld gering zu halten. Meist erledigen diese Rolle bisher Gemeinden, Studentenwerke oder gemeinnützige Träger.

Angesichts steigender, allgemeiner Wohnungsnot gerade in Ballungszentren wie also auch in FFB, sollten solche Konzepte aber auf allgemeinere Füsse gestellt werden. Gerade auch eine zunehmend virulenter werdende Wohnungsnot anerkannter Asylbewerber (die also der deutschen Sprache bereits mächtig sein sollten und meist 1-2 Jahre in Deutschland sein werden) könnte so gelindert werden.

Weitere Informationen

  1. Ein staatliches gefördertes Koordinationsprogramm Wohnen im Alter bietet wertvolle Grundlageninformationen zu Fördermöglichkeit in Bayern und Verweise auf vorhandene Modelle.
  2. Förderprogramme, Richtlinien etc für alternative Wohnmodelle für Senioren (Umfang bis 40.000 €/max. 2 Jahre, max. 90% Finanzierung der Aufw., befristet Ende 2015) werden auf dieser Seite der bayr. Staatsregierung dargestellt. Dies betrifft aber lediglich die sozpäd. Notwendigen Fachkräfte zur Umsetzung der Maßnahme, Öffentlichkeitsarbeit, nicht aber bauliche Notwendigkeiten abgesehen von seniorengerechtem Umbau (steht so aber nicht im Text der Richtlinie).